Vom Fallgesetz

„Aufheben werden sich diese Gesetze nie – so wie sich auch das Fallgesetz nicht aufheben wird und auf einmal alles nach oben fällt“ … Das klingt ungeheuer schlüssig – ist aber nicht dialektisch dargestellt.
Beginnen wir mit dem “Fallgesetz”. Natürlich gibt es das und natürlich ist es für unser Leben bestimmend. Trotzdem haben wir inzwischen den Punkt erreicht, es bedingt “aufzuheben”. Es wirkt natürlich nur als “Gesetz” der Beziehung zwischen der Erde als Gravitationspunkt und einem Körper, der potentiell nicht deren Gravitationskraft entgegen zu setzen hat. Einige Menschen haben schon eine kleine Welt ohne “Fallgesetz” erlebt – die einen als “Kosmonauten”, die anderen als “Astronauten”. Die sind schon nach “oben” gefallen bzw. richtiger, die haben schon erlebt, dass es Verhältnisse gibt, wo “oben” und “unten” ihre Bedeutung einbüßen, als relativ erkennbar sind. Auch wenn sich das vielleicht komisch anhört: Im Prinzip konnten diese Menschen (bzw. jeder in ihrer Position) auch Äpfel auf der Erde nach “oben” fallen sehen, weil für sie die Erde wirklich als “Kugel” erkennbar ist, die ein optisches “Unten” hat, auf dem wir mit den Füßen nach oben stehen.
Es ist also auch jedes Naturgesetz an Bedingungen gebunden, unter denen es erst wirken kann. Es ist deshalb ein “Gesetz”, weil überall, wo diese Voraussetzungen / Bedingungen bestehen, auch die gleiche Wirkung eintritt – bzw. in dem Umfang, in dem sie anders sind, sich auch die Abläufe verändern. Gravitation gibt es auch auf dem Mond. Dort fällt ein Apfel aus der Warte eines auf dem Mond stehenden auch “nach unten” – nur anders, nicht mit derselben “Gravitationskonstante”.
Auf den ersten Blick scheint dies (zu) weit hergeholt. Für das Verstndnis gesellschaftlicher Entwicklungen ist dies aber entscheidend. Da müssen wir lernen, dass wir im Moment fest auf dem Boden der Erde stehen – dieser Erde, so wie sie im Moment ist.
Sollten wir uns wirklich aufmachen, eine neue Gesellschaft zu errichten, eine, für die wir des Verständnisses wegen (irgend einen Namen muss auch unser ungeborenes Kind ja bekommen) den Namen “Kommunismus erdacht haben, dann lösen wir uns auch aus der “Gravitation” der Klassengesellschafts-Erde. Welche “Gesetze” dann wirken werden bzw. welche heute natürlich erscheinenden “Gesetze” dann nicht mehr wirken werden, können wir nicht mit ausreichender Sicherheit voraussagen. Was wir allerdings vom Prinzip (!) wissen, ist, dass es auch in solcher gesellschaftlichen Entwicklung “erste und zweite kosmische Geschwindigkeiten” gibt, mittels derer die “Erdanziehung (bzw. die der Sonne) überwunden werden kann. Was wir – um im Bild zu bleiben – bisher elebt haben, waren Flüge mit Flugzeugen, die vorübergehend “nach oben” geflogen” sind, aber nie die Gravitation der Erde grundsätzlich überwunden haben …

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